Die ausserordentliche Lage ist beendet. Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert und wurde archiviert.
Letzte Aktualisierung 28.5.2020 | 7:00
Am 16. März 2020 hat der Bundesrat die ausserordentliche Lage erklärt. Diese wird am 19. Juni 2020 beendet: Ab dann gilt die «besondere Lage».
Was tun, wenn dir die Coronakrise über den Kopf wächst? Es gibt viel, das du tun kannst, damit du diese Zeit gut überstehst.
Der kurze Film zeigt dir, welchen Einfluss das neue Coronavirus auf deinen Schulalltag hat. Er erklärt dir, wie du dich schützen kannst.
Coronavirus und Schulen | Quelle
Um Lehrpersonen und Schulleitende in der Coronakrise etwas zu unterstützen, hat die Co-Leitung Allianz Betriebliche Gesundheitsförderung BGF in Schulen, RADIX, VSLCH, LCH und Partner, eine Initiative zu „gesund zuhause“ lanciert.
Sie finden hier einige praktische und hilfreiche Informationen und Ideen z.B. zu Arbeiten zuhause, Strukturierung des Alltags, herausfordernde häusliche Situationen, Bewegung, Ernährung, Psycho- und Schlafhygiene für Ihre Gesundheit und für die Gesundheit der Schüler*innen zuhause.
Dass die Schulen geschlossen sind, stellt für Eltern eine unerwartete Herausforderung dar. Wie gehen Sie damit um? Wie organisieren Sie sich mit Ihren Kindern? Wie besprechen Sie das Thema? Ihre Anregungen sind willkommen. Um diese zu veröffentlichen, klicken Sie unten auf das Bleistift-Symbol.
Es kann zurzeit nicht beantwortet werden, wie lebensgefährlich das Coronavirus ist. Die Berechnung scheint einfach: Man teilt z.B. die Zahl der gemeldeten verstorbenen Fälle durch die Zahl der gemeldeten Fälle. Die Schwierigkeit dabei: Man weiss nicht genau, wie viele Personen sich angesteckt haben, denn nicht alle Menschen werden getestet. Und dazu noch man weiss nicht genau, wie viele Personen wegen Covid 19 verstorben sind, vor allem nicht, wenn Verstorbene zu Hause und in Altersheimen in den Corona-Statistiken nicht erscheinen (das Problem scheint z.B. in Italien oft vorzukommen.). Daher fehlen genaue Daten, die für die Berechnung erforderlich wären.
Wie viele Menschen sind am Coronavirus gestorben? Eine Zahl, die Wissenschaftler*innen anschauen, ist jene der Übersterblichkeit, sprich, wie viele Menschen mehr gestorben sind als in früheren Jahren im selben Zeitraum.
Das «European mortality monitoring», eine riesige Datenmenge aus 24 Ländern, zeigt: In Europa sind in den letzten Wochen deutlich mehr Menschen gestorben als sonst durchschnittlich in diesem Zeitraum. Diese Zunahme – die Übersterblichkeit – ist ab der 2. Februarhälfte sichtbar. Ab dann begann sich die Corona-Epidemie in Europa auszubreiten. Die Daten zeigen auch, dass Aussagen wie «es sind sowieso die gestorben, die auch sonst gestorben wären», nicht zutreffen: Viele Todesfälle gab es in der Altersgruppe «65-75 Jahre» und davon hätten viele wahrscheinlich noch etwa 10 Jahre gelebt.
Die Übersterblichkeit hat nicht überall gleich stark zugenommen. Einige Staaten, wie beispielsweise Österreich, melden keine übermässigen Todesfälle. Eine höhere Übersterblichkeit verzeichnen hingegen die Schweiz und Schweden. Eine extreme Zunahme gibt es in Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, alles Staaten mit vielen Corona-Fällen. Daten aus Ländern wie Grossbritannien und Italien deuten darauf hin, dass noch weit mehr Menschen am Coronavirus gestorben sein könnten als dies die offiziellen Zahlen vermuten lassen.
Blick auf die Schweiz
Während sich bei den < 65-Jährigen kaum eine höhere Sterblichkeit zeigt, sieht es bei den > 65-Jährigen anders aus: Bei den Senioren*innen lag die Sterblichkeit seit Mitte März deutlich über den erwarteten Todesfällen. Die Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen zeigt sich nicht überall in der Schweiz gleich stark: Im Tessin sind 82% mehr Menschen dieser Altersgruppe gestorben als erwartet. Eine deutliche Zunahme ist auch in der Genfersee-Region (+47%) und eine leichte Zunahme in der Nordwestschweiz erkennbar (AG, BL, BS: +14%).
Wir lernen aus diesen Daten, dass das Coronavirus gerade dort, wo man zu spät reagiert, zu einer erheblichen Mortalität führt. Das heisst, man soll die sozialen Distanzierungsmassnahmen weiterführen, um eine neue Welle zu verhindern, und um damit Menschenleben zu retten.
Irgendwann wird die Corona-Krise vorbei sein. Dahin führen drei Wege, jeder hat Vor- und Nachteile.
1 | Herdenimmunität
60-70% der Bevölkerung sollte sich anstecken, damit sich das Virus nicht mehr verbreiten kann. Das Ziel könnte man mit strengen Massnahmen erreichen, es würde aber viel Zeit benötigen (> 2 Jahre?). Mit der Aufhebung der Einschränkungen könnte man viel schneller am Ziel sein, aber das Gesundheitssystem käme an seine Grenzen und es würde mehr Todesfälle geben.
2 | Gezielte Isolation
Diese Strategie setzt einerseits voraus, dass die Basisreproduktionszahl unter 1 sinkt. Eine Basisreproduktionszahl von 0.5 bedeutet z.B., dass es zwei mit dem Coronavirus infizierten Personen braucht, um eine Person anzustecken. Sinkt die Zahl unter 1, wird das Virus längerfristig verschwinden.
Diese Strategie setzt anderseits voraus, dass nicht zu viele Personen gleichzeitig das Virus in sich tragen: So kann man sowohl die Angesteckten isolieren, wie auch jene identifizieren, die mit der infizierten Person Kontakt hatten. Auch für sie gilt dann: Wenn das Testergebnis positiv ausfällt, sollten sie sich in Quarantäne begeben.
Für die Bevölkerung hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass nach einer mehrmonatigen Periode mit grossen Einschränkungen eine Rückkehr zur Normalität möglich wäre. Fehler kann man sich aber kaum leisten, sonst geht das Ganze von vorne los.
3 | Impfstoff oder Medikament
Ein Impfstoff gegen das Coronavirus wäre wohl die optimale Lösung. Sportliche Schätzungen sprechen davon, dass eine Impfung im Frühjahr 2021 verfügbar sein könnte. Andere Stimmen sind weniger optimistisch.
Egal, welches Szenario eintreffen wird, viel Geduld ist auf jeden Fall gefragt. Es ist dabei nicht die Rede von wenigen Monaten, sondern von mindestens einem Jahr, bis das Coronavirus unser Leben nicht mehr bestimmen wird.
Das Video: «Corona geht gerade erst los» | Anfang April 2020
Von den verstorbenen 1'603 Personen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein im Zusammenhang mit einer laborbestätigten COVID-19 Erkrankung waren rund 70% mindestens 80 Jahre alt.
Prozentuale Verteilung der verstorbenen Personen im Zusammenhang mit einer laborbestätigten COVID-19-Erkrankung nach Altersklasse und Geschlecht in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein | 17. Mai 2020 | Quelle
Die Inzidenz der verstorbenen Personen pro 100 000 Einwohner war bei den Männern je nach Altersgruppe zwei- bis dreimal höher als bei den Frauen. Diese Inzidenz war bei Personen unter 60 Jahren sehr klein, stieg mit dem Alter stark an und war bei den über 80-Jährigen am höchsten.
Inzidenz der verstorbenen Personen (pro 100'000 Einwohner*innen) im Zusammenhang mit einer laborbestätigten COVID-19-Erkrankung nach Altersklasse und Geschlecht in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein | 17. Mai 2020 | Quelle
Von den 1'529 verstorbenen Personen für welche vollständige Daten vorhanden sind, litten 97% an mindestens einer Vorerkrankung. Die drei am häufigsten genannten Vorerkrankungen waren
Nein. Einerseits sind schwere Verläufe bei gesunden jungen Erwachsenen möglich, obwohl selten. Andererseits, je verbreiteter das Coronavirus ist, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass auch Menschen im Pensionsalter (wie z.B. die eigene Oma oder den eigenen Opa) sowie Menschen mit einer vorbestehenden Krankheit (wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen sowie Krebs) in Kontakt mit diesem Virus kommen. Und für sie besteht ein erhöhtes Risiko, schwere Komplikationen zu haben oder sogar zu sterben.
Eine an Coronavirus infizierte Person steckt ohne Gegenmassnahmen im Schnitt 2 bis 3 weitere Personen an. Das heisst alle 4 Tage verdoppelt sich die Anzahl der registrierten Fälle für ein gewisses Zeitfenster. Zum Beispiel waren ausserhalb von China am 4. März fast 15'000 Personen mit dem Virus infiziert; am 8. März hatte sich diese Zahl mit mehr als 29’000 Fällen fast verdoppelt.
Obwohl für die Mehrzahl der Infizierten nach wie vor gilt, dass nur milde (oder sogar keine) Symptome zu erwarten sind, stimmt auch, dass je mehr Leute erkranken, desto mehr Patienten*innen eine intensive Behandlung benötigen werden. Die entscheidende Frage ist, in welchen Zeitraum das geschieht.
Ohne Massnahmen würde sich das Virus ungehindert ausbreiten: Überfüllte Krankenhäuser würden dazu führen, dass die medizinische Versorgung zusammenbricht. Konkret könnte dies z.B. heissen, dass es in den Spitälern mehr Patienten gäbe, die Beatmungsgeräte brauchen als diese, die zur Verfügung stünden.
Um dies zu verhindern, wird das öffentliche Leben eingeschränkt. Dies ist für viele Menschen und für die Wirtschaft sehr belastend. Aber nur so kann die Infektionswelle über einen möglichst grossen Zeitraum gestreckt werden, mit dem positiven Effekt, dass wer medizinische Hilfe braucht, sei es wegen dem Coronavirus, sei es aufgrund anderer Erkrankungen wie z.B. Krebs oder sonstigen Notfällen, die dringend benötigte Unterstützung bekommt.
Ohne Massnahmen wäre die medizinische Versorgung überlastet.
Zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen vergehen mehrere Tage. Während dieser Zeit können Infizierte, die sich gesund fühlen, das Virus übertragen. Daher gilt: Auch wer keine Krankheitsanzeichen spürt, sollte Abstand von anderen Menschen halten.
Wie viele Wochen oder Monate diese ausserordentliche Situation dauern wird, kann zurzeit niemand mit Sicherheit sagen. Was aber klar ist: die Corona-Krise wird man überwinden, ohne dass 100% der Bevölkerung angesteckt wird: 1) weil die Wahrscheinlichkeit, dass Überträger*innen auf Nichtinfizierte treffen, nach einer bestimmten Ausbreitung der Krankheit kleiner wird, und b) weil ein Grossteil der Bevölkerung nach überstandener Infektion voraussichtlich dagegen immun wird.
Erkrankungen mit dem neuen Coronavirus können sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Menschen merken kaum, dass sie krank sind oder haben nur moderate Symptome (etwa 80% der Fälle). Andere benötigen eine intensive Behandlung im Spital als Folge einer Lungenentzündung.
Zu den oft auftretenden Symptomen gehören Husten, Fieber und Schnupfen. Andere Symptome, die gelegentlich auftreten, sind Kurzatmigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Hals- und Kopfschmerzen. Selten beobachtet man Übelkeit/Erbrechen und Durchfall.
Fragen? Zweifel? Brauchst du jemanden zum Reden? Wir von der Berner Gesundheit beraten dich kostenlos. Alles, was wir besprechen, bleibt zwischen uns. Wir freuen uns, wenn du uns kontaktierst.
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feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
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